Der Wind ist nicht nur wichtig, damit Wellen überhaupt erst entstehen. Auch an der Küste spielt er eine große Rolle. Am Surfspot hat der lokale Wind einen großen Einfluss darauf, ob du zum Surfen top Bedingungen hast oder dein Surfboard für den Moment lieber wieder einpacken solltest. Wir verraten dir hier, wie sich der Wind auf die Surfbedingungen auswirkt und welche Richtung und Stärke für das Surfen ideal sind.
Choppy oder Glassy – Einfluss der Windstärke auf die Surf Bedingungen
Der erste Faktor, auf den es ankommt, ist die Windstärke. Bei den Bedingungen spricht man hier von „choppy“ und „glassy“.
Mit dem Begriff „choppy“ bezeichnet man stark aufgewühltes Wasser. Das entsteht, wenn der Wind sehr stark auf die Wasseroberfläche bläst. Das Wasser ist bei zu starkem Wind trüb und unruhig, die Wellen brechen nicht glatt oder werden vom Wind total zerblasen. Zusätzlich sorgt die Windströmung dafür, dass du immer wieder davon treibst.
Besser für uns Surfer ist es, wenn nur ein sanfter Wind, bzw. gar kein Wind geht. Dann sind die Wellen (und allgemeine die Wasseroberfläche) extrem glatt und glänzend und werden nicht durch Wind gestört. Daher spricht man von „glassy waves“.
Onshore, Offshore, Sideshore – Die Windrichtung ist beim Surfen entscheidend
Die Winde entstehen durch die Gesetze der Thermodynamik. In der Nacht kühlen sich die Temperaturen ab. Wasser ist ein viel besserer Wärmespeicher als Land. Dadurch ist die Luft über dem Meer früh morgens noch wärmer als die über dem Land. Und da warme Luft grundsätzlich nach oben steigt, entsteht Unterdruck über dem Meer. Um dieses kleine Tiefdruckgebiet auszugleichen, zieht die Luft vom Land in Richtung Meer. Et voilà: Offshore Wind. (Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle).
Offshore Wind – ein Traum für Surfer
Surfer lieben Offshore Wind. Allein deswegen quälen wir uns in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett. Offshore Wind weht also vom Land in Richtung Meer. Und sanfte Offshore Winde sorgen für wunderbare Surfbedingungen. Denn der ablandige Wind bläst in die Wellenwand hinein. Dadurch glättet sie sich und wird daran gehindert, zu brechen. Das Face wird aufrecht erhalten und es gibt klar definierte Linien und Brechungskanten.
Zu starke Offshore Winde können allerdings dafür sorgen, dass der Ozean eher einem stillen See ähnelt, da er die Wellen wieder auf das Meer treibt.
Onshore Wind – nicht ideal beim Surfen
Wenn die Sonne dann aufgeht, erwärmt sich das Land wesentlich schneller und stärker als das Wasser. Somit steigt die wärmere Luft über dem Land nach oben und die kältere Luft vom Meer sorgt für den Ausgleich. Onshore Wind entsteht.
Onshore Winde wirken sich meist negativ auf die Surfbedingungen aus. Der Wind weht vom Meer in Richtung Land und drückt dabei die Wellen von hinten „platt“, was sie früher und unsauberer brechen lässt. Außerdem erzeugt der Wind über die Fläche des Wassers vor der Küste kleinere Wellen, die das Meer unruhig werden lassen. Es wird choppy. Ein sehr sanfter Offshore Wind kann die Surfbedingungen auch begünstigen, da er die Wellen Richtung Küste pusht.
Cross-shore und Sideshore – Winde
Winde, die parallel zur Küstenlinie wehen, sind eher für Kite- und Windsurfer relevant. Beim Wellenreiten stören nicht weiter, solange sie nicht zu stark sind. Zudem hängt der Einfluss der seitlichen Winde auch stark von der Lage und den Bedingungen des Surfspots ab. Liegt dieser beispielsweise in einer Bucht, ist es möglich, dass die Wellen im Windschatten vor den Auswirkungen komplett geschützt sind. Ansonsten sorgt der Sideshore Wind auch wieder dafür, dass sich das Meer aufwühlt und eventuell choppy wird. Es lohnt sich aber ihn im Auge zu behalten, denn eine leicht Änderung der Windrichtung kann eine deutliche Verbesserung bewirken oder dazu führen, dass sich die Bedingungen weiter verschlechtern.
Einfluss des Windes auf die Surfbedingungen
Der Wind ist nur ein Faktor, der die Bedingungen am Surfspot beeinflusst, auch wenn er einen großen impact darauf hat. (Welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen, kannst du hier nachlesen). Für das Surfen sind sanfte Offshore Wind sowie Windstille optimal, denn das sorgt für glassy waves und somit hervorragende Bedingungen.
Das Wissen wird dir bei deiner Surfpraxis sehr nützlich sein, denn es wird dir helfen, den Sport und die Technik besser zu verstehen. In unserem Surf-Vorbereitungsprogramm ist die Theorie daher ein fester Bestandteil. So wirst du nicht nur körperlich fit, sondern auch im Kopf. Besuch uns auch gerne auf Facebook und Instagram.