Risikomanagement für Surfer – Auch beim Surfen lauern leider, leider einige Gefahren und Risiken auf uns. In diesem Artikel zeigen wir dir eine Möglichkeit, wie du Gefahren und Risiken beim Surfen richtig einschätzen und handlen kannst.
Beim Risikomanagement für Surfer geht es darum, die Gefahren, die beim Surfen und am Surfspot vorherrschen, zu identifizieren und das durch die Gefahr verursachte Risiko zu bewerten. Und sich dann einen Plan zurecht zu legen, um das Risiko zu minimieren oder ganz auszuschließen.
Der Vorteil für dich: Je besser du die Gefahren und Risiken an einem Surfspot kennst und je besser du vorbereitet bist, auf diese zu reagieren, desto sicherer wirst du dich fühlen und desto du selbstbewusster bist du beim Surfen.
Risikomanagement für Surfer – Gefahr und Risiko
Schauen wir uns zunächst mal die Begriffe an:
- Gefahr: Alles, was einen Schaden zur Folge haben kann.
- Risiko: die Wahrscheinlichkeit, dass jemand oder etwas durch eine Gefahr geschädigt wird.
In einem Risikomanagement für Surfer sollten folgende Dinge enthalten sein:
- Alle möglichen Gefahren, die uns verletzen könnten,
- Vorsichtsmaßnahmen, um keinen Schaden zu erfahren,
- Maßnahmen, wenn dennoch ein Schaden entstanden ist.
Es sollte für jeden Surfspot ein Risikomanagement erstellt werden, der immer wieder an die aktuelle Situation angepasst werden kann.
In 4 Schritten zum Risikomanagement für Surfer
Zur Erstellung deines Risikomanagementplan beim Surfen gibt es vier grundlegende Schritte:
- Gefahrenermittlung: Identifiziere die Gefahren. Berücksichtige dabei solche, die dir möglicherweise schaden könnten.
- Risikoabschätzung: Bewerte die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Schäden, wie zum Beispiel Verletzungen.
- Risikominderung: Finde heraus, wie du das Risiko eliminieren oder reduzieren kannst.
- Plan erstellen: Erfasse die Gefahren, das potentielle Risiko und wie du diese Risiken reduzieren kannst in einem Risikomanagementplan.
Risikomanagement für Surfer – Gefahren identifizieren
Der erste Schritt ist immer, alle möglichen Gefahren zu identifizieren und sie aufzuschreiben.
Zum Beispiel:
Gefahr: Strömungen am Surfspot
Möglicher Schaden: Könnten mich auf das Meer hinaus treiben und im schlimmsten Fall könnte ich möglicherweise ertrinken.
Weiter unten findest du eine Auflistung vieler verschiedener, typischer Gefahren am Surfspot.
Risikomanagement für Surfer – Risiken einschätzen
Der nächste Schritt ist dann die Risiken einzuschätzen. Dabei machst du dir Gedanken, wie wahrscheinlich es ist dass eine Gefahr eintritt. Zum Beispiel in dem du ihr einen Wert 1 bis 5 zuordnest, wobei die 1 bedeutet, das das Ereignis auf jeden Fall eintreten wird und fünf, dass es wirklich sehr, sehr, sehr, selten und nur unter extrem außergewöhnlichen Umständen auftreten würde.
Zusätzlich solltest du dir Gedanken über die möglichen Konsequenzen machen. Also, was sind die Konsequenzen, wenn es zu einem Schaden kommt. Auch hier kannst du wieder mit einer Skala arbeiten, bei der 1 eine kleine Unannehmlichkeit bedeutet und fünf die absolute Katastrophe wäre.
Beide Werte, also Wahrscheinlichkeit und Konsequenz, kannst du zusätzlich in einer Matrix gegenüberstellen und so einen Wert für das Risikolevel bestimmen.
Auch hier wieder unser Beispiel:
Gefahr: Strömungen am Surfspot
Möglicher Schaden: Könnten mich auf das Meer hinaus treiben und im schlimmsten Fall könnte ich möglicherweise ertrinken.
Wahrscheinlichkeit: unter bestimmten Umständen möglich.
Konsequenzen: katastrophal.
Risikomanagement für Surfer – Maßnahmen zur Risikominderung
Im nächsten Schritt solltest du entscheiden, welche Aktionen und Maßnahmen du machen kannst, um das Risiko zu minimieren oder ganz auszuschließen. Durch folgende Möglichkeiten kann das Risiko kontrolliert werden:
Elimination: Frage dich, ob die Gefahr vollständig entfernt werden kann.
Substitution: kann man etwas machen, das weniger gefährlich ist.
Isolation: Gibt es eine Möglichkeit, sich von der Gefahr zu isolieren, z.b. indem du den Bereich in dem du surfst vorher festlegst. So machen es auch Surfschulen, die mit Flaggen den Bereich abstecken, in dem ihre Schüler surfen können.
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Schutzmaßnahmen durch Equipment und eingesetzte Tools: Du kannst das Risiko auch minimieren, in dem du mit einem Softboard statt mit einen Hardboard surfst oder weiche Finnen benutzt, auf einem scharfen Riff mit Booties surfst usw.
Administrative Maßnahmen: etwas, was durch Organisation und Vorbereitung für ein geringeres Risiko oder eine Abschwächung der Konsequenzen sorgt. Zum Beispiel, in dem du dich informierst und viel über das Surfen und diesen speziellen Sport in Erfahrung bringst, mit einem qualifizierten Surflehrer raus paddelst oder Gegenstände organisierst, die dann im Falle eines Falles direkt zum Einsatz kommen können.
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Und auch das fügen wir unserem Beispiel mit den Strömungen hinzu. Bei denen man nach draußen auf das Meer gezogen werden kann und möglicherweise ertrinken könnte. Dessen Wahrscheinlichkeit unter bestimmten Umständen möglich ist und katastrophale Konsequenzen hätte. Hier hast du die Möglichkeiten das Risiko zu minimieren, indem du einen Surfspot wählst, an dem es kaum oder keine Strömungen gibt. Das wäre die Elimination. Eine weitere Möglichkeit zur Minimierung des Risikos wäre, das man ein Rescue Board am Strand hat, was eine administrative Maßnahme wäre. Genauso wie das Wissen darüber, wie man Strömungen identifiziert und wie man aus ihnen wieder herauskommt.
Risikomanagement für Surfer – Der Risikomanagementplan
Der letzte Schritt ist dann, dass man die Gefahren, Risiken und die Aktionen, um das Risiko zu minimieren oder ganz auszuschließen, in einem Risikomanagementplan notiert. So musst du die Abschätzung nicht jedes Mal wieder machen. Du kannst ihn dir immer wieder durchlesen und gegebenenfalls aktualisieren. Der Risikomanagementplan gibt dir Sicherheit, sodass du dich am Surfspot wohler fühlen kannst.
Gefahren beim Surfen – Risiken beim Surfen
Im Folgenden bekommst du noch eine Übersicht, welche typischen Gefahren es gibt, die du dann im Zweifel am Surfspot abchecken und in deinem Risikomanagement für Surfer berücksichtigen kannst.
Gefahren am Surfspot / im Wasser
- Wellen
- Strömungen
- Sandbänke
- Andere Surfer und Surfausrüstung
- Inshore-Löcher
- Felsen / Riffe
- Änderung der Bedingungen bei Gezeitenwechsel
- Shorebreak
- Meerestiere – gefährlich (Haie, etc.)
- Meerestiere – ungefährlich (Schildkröten, etc.)
- Verschmutzung 🙁
- schwimmende Gegenstände (Baumstämme, Kokosnüsse)
Gefahren durch das Wetter
- Blitzeinschläge
- Sonne und Hitze
- Regen und Kälte
- Wind und windgeblasener Sand
- Wechselnde Wetterbedingungen
Gefahren an Land
- Heißer Sand
- Scharfe Objekte
- Sicherer Zugang zum und vom Strand
- Verkehr am Abholort
- Unebener Boden
- Andere Park- und Fußwegnutzer
- Insektenstiche
Gefahren durch Equipment
- Unsichere, defekte Surfausrüstung
- Eigenes Surfbrett
- Leash
Persönliches Skillset und Eigenschaften
- Schwimmfähigkeit
- Surffähigkeit
- Niedriges Fitnessniveau
- Haltung
- Erkrankungen
- Surfer Myelopathie
- Angst oder Panikattacken
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