Gezeiten beim Surfen – Ob gerade Low Tide oder High Tide ist, hat einen großen Einfluss auf den Surfspot und auf die Qualität der Wellen. Für dich als Surfer ist es daher wichtig, dich mit einem Surfspot vertraut zu machen und zu wissen, wie sich die Gezeiten auf den lokalen Surfspot auswirken. In diesem Artikel geht es darum, wie sich Low und High Tide auf den Surfspot auswirken und was das für dein Surfen bedeutet.
Surf Wissen: Was sind Gezeiten oder Tiden
Ohne jetzt zu physikalisch zu werden: Mit Gezeiten beschreibt man die Bewegung von großen Wassermassen aufgrund von Gravitations- und Fliehkraft des Mondes und der Erde. Sie werden bestimmt durch den Mondzyklus. Am deutlichsten zeigen sich die Gezeiten in Form von Ebbe und Flut entlang der Küsten.
An den meisten Orten wechseln die Gezeiten zweimal am Tag. Das Maximum und das Minimum der fallenden bzw. steigenden Tide nennt man Ebbe und Flut bzw. Lowtide und Hightide. Es dauert circa sechs Stunden bis die Tide den höchsten Stand erreicht hat und noch mal etwa sechs Stunden bis zum niedrigsten Wasserstand. Diese Sequenz nennt sich Gezeiten-Zyklus und wiederholt sich alle 12 Stunden und 25 Minuten.
Gezeiten beim Surfen: Springtide und Nipptide
Mit Tidal Range oder zu deutsch Gezeitenhub wird das Ausmaß von gezeitenabhängigen Hebungen und Senkungen des Wasserstandes bezeichnet. Während des ersten und des letzten Viertels des Mondzyklus spricht man von Nipptide. Hier ist nur ein kleiner Unterschied zwischen High und Low Tide erkennbar, da die Kräfte nicht so stark wirken. Im Gegensatz zur Springtide. Bei Voll- oder Neumond addieren sich die Anziehungskräfte und es entsteht eine höhere Tide.
Gezeiten beim Surfen
Die Wellenqualität an verschiedenen Surfspots wird von vielen Faktoren beeinflusst. Auch Gezeiten spielen dabei eine große Rolle. Sie bestimmen wie viel Wasser über dem Spot läuft, was sich auf die Wellenform, die Wellenhöhe und die Konsistenz des Spots auswirkt. Sich als Surfer mit den Gezeiten vertraut zu machen, hilft dir Zeit und Energie effektiv einzusetzen. Dazu ist es wichtig, die Surfsession vorab zu planen und dabei zu berücksichtigen, wann die beste Tide für den Spot ist.
High Tide und Low Tide am Surfspot
Wann also ist die richtige Zeit, um Surfen zu gehen? Bei Low Tide oder High Tide – Ebbe oder Flut? Die Antwort lautet: Das ist an jedem Surfspot individuell zu beurteilen. Denn auch hier spielen verschiedene Faktoren mit rein. Hier die Wichtigsten:
- Der Surfbreak
Der Break-Typ des Surfspots wirkt sich darauf, aus wie die Tide den Spot beeinträchtigt. Viele Reef Breaks laufen am besten, wenn es von Low zur Hightide geht, während viele Beachbreaks am besten bei Midtide laufen. - Swell Höhe
Check auf jeden Fall den Surf-Report für den Spot, denn auch der Swell ist bei der Beurteilung zu berücksichtigen. Zum Beispiel kann ein großer Swell abhängig von der Bodenkontur des Breaks bei zu geringer Tide dafür sorgen, dass nur Close Outs produziert werden. Bei einem kleineren Swell können zur selben Tide wiederum perfekte Mushy Waves entstehen. - Deine bevorzugte Wellenform
Deine Ausrüstung, deine Fähigkeiten und dein Surfstyle – alles wirkt sich darauf aus, welche Wellenform du gerne surfst und welches Gezeiten-Fenster für dich am besten funktioniert. Als Faustregel gilt hier: Low Tide, wenn du lieber schnelle und hohle Wellen magst und High Tide, wenn du softere Wellen bevorzugst. - Gezeiten-Höhe
Swell und bevorzugte Wellenform sind gecheckt, jetzt solltest du noch die Tide Chart zu Rate ziehen. In den meisten Surfshops und auf vielen verschiedenen Webseiten findest du Gezeitentafeln, auf denen du nicht nur für das ganze Jahr erfährst, wann Ebbe und Flut herrscht, sondern ebenso die Wassertiefe. Die Wassertiefe in Relation zur Wellenenergie hat einen Einfluss auf die Qualität der Wellen. - Die Gezeiten Richtung
Es gibt auflaufende und ablaufende Tiden. Bei vielen Breaks gibt es einen Push für Wellengröße und Konsistenz wenn die Tide kann reinläuft, die bei ablaufender Tide abflacht.
Wie sich Low & High Tide auf den Surfspot auswirken
Gezeiten beim Surfen – für Surfer spielen sie eine große Rolle, da sie sich unmittelbar auf die Surfbarkeit des Spots und die Qualität der Wellen auswirken. Wenn du deine Surfsession planst solltest du die Tide unbedingt berücksichtigen. Wann welcher Spot gut läuft, ist pauschal nicht zusagen. Je öfter du einen Spot surfst und je mehr Erfahrung du an diesem Spot sammeln kannst, desto mehr wirst du lernen, wie sich Swell, Wind und Gezeit auf den Spot und die Qualität der Wellen auswirken. Zu Beginn kann es helfen, Buch zu führen und dir Notizen zu machen, zum Beispiel mit dem Surf Kalender:
Das perfekte Tool zum Tracken deiner Session
Isabelle und David, based an Küste Andalusiens, haben mit dem Surf Kalender ein Journal kreiert, in dem du die Surf-Bedingungen übersichtlich notieren kannst. Neben der Analyse der Bedingungen bietet das Journal auch Platz für eigene Notizen und die Möglichkeit, einzelne Sessions zu bewerten.
Wenn du Lust bekommen hast, mehr über das Meer und das Surfen zu erfahren und dadurch dein Surfen zu verbessern, dann komm in den Surf Fitness Club oder buche den Intensivkurs Surffit in 6 Wochen. Du bekommst Zugriff auf unsere Workouts, unsere Erfolgs-Tools und vieles, vieles mehr.
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