Kein Surfer!
Wenn ich dich frage: „Bist du ein Surfer?“ Welche Antwort gibst du mir? Mir schien es eine lange, lange Zeit nahe zu unmöglich, diese Frage mit JA! zu beantworten. Vielleicht geht es dir, so wie es mir ging. Dann ist diese Story für dich!
Du bist doch kein Surfer!
Lange Zeit dachte ich, ich wäre keine richtige Surferin. Wenn mich jemand danach fragte, lautete meine Standard-Antwort: “Na ja, ich gehe mit einem Surfbrett ins Wasser und mache irgend etwas, was von manche eventuell als surfen bezeichnen könnten.”
Wie kommt es, dass es manchen von uns so schwer fällt, sich als selbstbewusst als Surfer zu bezeichnen?
Ich? Ich bin doch kein Surfer!
Den Satz: “Ich bin eine Surferin!” brachte ich lange Zeit nicht über meine Lippen. Es fühlte sich für mich nach einer Lüge an. Surfer — das waren für mich diese coolen Leute, die meterhohe Wellen surfen und Tubes reiten. Die Leute mit den sonnengebleichten Haaren und der hammer Figur. Diejenigen, die die Wellen nicht nur aus Zufall oder mit ganz viel Glück bekommen, sondern wissen wann, wo und wie sie brechen. Die, die mit Leichtigkeit durch das Wasser paddeln und nur selten einen Wipe Out haben. Das, was ich da auf dem Wasser tat, kam mir dagegen eher wie ein Unfall vor.
Es kam für mich fast einer Blasphemie gleich, das was ich da tat, als „surfen“ zu bezeichnen. „Ich? Eine Surferin? … Frag mich im nächsten Leben noch einmal!“
Bin ich wirklich kein Surfer?
Wenn du mich heute fragst, kann ich dir aus voller Überzeugung antworten: “Ja! Ich bin eine Surferin!” Warum? Weil ich jetzt auch zu den Tube-reitenden Wellenflüsterern gehöre? Nein, bei Weitem nicht!
Ich habe ganz einfach die Box hinterfragt, die ich selbst um das Surfen gebaut habe.
Bei anderen Sportarten ist es doch auch nicht so kompliziert: Ich muss keinen Marathon laufen, um eine Läuferin zu sein. Ich muss nicht die Eiger Nordwand bezwungen haben, um ein Kletterer zu sein. Ich muss nicht die Champions League gewonnen haben, um Fußballerin zu sein; nicht dir Tour de France, um Radfahrerin zu sein; kein Grand Slam Tunier, um Tennis Spielerin zu sein.
Aber sollte es wirklich so einfach sein?
Warum mache ich es mit gerade beim Surfen so schwer?
Und dann wurde es mir klar. Wie bei den meisten Dingen, die mir sehr am Herzen liegen, machte ich mir es selbst viel zu kompliziert.
Dieses Konstrukt, wie ein Surfer zu sein hat, kam von mir. Aus mir selbst und von niemand anderen. Vielleicht ein wenig eingefärbt, von Filmen, Zeitschriften, dem was andere denken. Aber am Ende habe ich mich entschieden, es zu glauben und als wahr anzusehen.
Ich verrate dir jetzt was. Es gibt kein offizielles Dokument oder ein geheimes Handbuch, in dem aufgelistet ist, welche Eigenschaften und Attribute einen Surfer ausmachen und was man tun und lassen muss, um ein „echter“ Surfer zu sein.
Ich, Surfboard, Meer!
Ich muss verdammt nochmal keine Tubes surfen, um eine Surferin zu sein. Ich muss auch keine krassen Sprays beim Cutback produzieren und auch keine Tidecharts auswendig können. Denn darum geht es doch gar nicht.
Eigentlich ist es doch super simpel: Ich hab ein Surfboard. Ich gehe damit ins Meer. Ich surfe. Folglich bin ich eine Surferin. Ende der Diskussion. Es geht einzig und allein um das Gefühl. Nicht mehr, nicht weniger!
Dieser „Du bist doch kein Surfer“ Bullsh*t ist nämlich genau das: B*U*L*L*S*H*I*T.
Denn mein Gefühl sagt mir klar und deutlich: Ich bin ich eine Surferin.
Surfer oder kein Surfer?
Ob du eine Surfer oder eine Surferin bist, das kann dir nur dein Herz verraten.
Und? Was sagt dir dein Herz? Hör genau hin, denn es ist leise – ganz im Gegensatz zu deinem Kopf, der dir die ganzen Stories erzählt, wie ein Surfer zu sein hat und warum du kein Surfer bist.
Was sagt dein Herz?
Stay stoked and hang loose!
Von Surfer zu Surfer —
Love, Ramona
Hast du Fragen?
Mehr Stories findest du bald im Blog. Wenn du Fragen hast, Wünsche oder Anmerkungen – Schreib uns eine Mail oder kontaktiere uns über die sozialen Medien, zum Beispiel bei Instagram oder Facebook.