Surfen ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern verlangt auch mental Einiges von dir ab. Deswegen ist Surfmentaltraining absolut empfehlenswert, wenn du deine Surfskills wirklich verbessern willst. Denn du kannst deinen Mind genau so trainieren, wie deinen Körper.
Surfen erfordert ein hohes Maß an Konzentration
Um die Konzentration kontrolliert zu steuern, gibt es im Mentaltraining zwei beliebte Modelle: Die Aufmerksamkeitssteuerung und die Lage- und Handlungsorientierung. Diese können wir auch auf das Surfen anwenden. Hier stellen wir dir die Lage- und Handlungsorientierung als Surfmentaltraining vor. Bei diesem Modell geht es darum, die Geschwindigkeit, mit der du eintreffende Informationen verarbeitest, optimal an die Situation anzupassen.
Surf Mentaltechnik: Lage- und Handlungsorientierung
Es bringt dir nichts, wenn du erst stundenlang grübelst, wie und an welcher Stelle du am besten unter der Welle duckdiven willst. Denn dann hat die Welle dich schon längst wieder ein paar Meter Richtung Strand gespült. Aber auch übertriebener Aktionismus ist beim Surfen nicht gerade hilfreich. Wenn du wahllos sämtliche Wellen anpaddelst, ist nicht nur deine Ausbeute gering, du wirst auch sehr schnell ermüden.
Bei der Lage- und Handlungsorientierung geht es also darum, Situationsabhängig zwischen den Denkgeschwindigkeiten hin und her zuschalten und so optimale Entscheidungen zu treffen.
Surf Mentaltraining – Die Lage beim Surfen richtig einschätzen
Bei der Lageorientierung stehen dir immer mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Hier ist es wichtig, ruhig und mit Bedacht zu überlegen und dir dann eine Strategie zurecht zu legen. Auch Fehler zu reflektieren, ist Teil der Lageorientierung. Ein paar Beispiele:
Du liest die Welle, schätzt ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, sie zu kriegen, beziehst auch die anderen Surfer in deine Überlegungen ein. Und dann triffst du die Entscheidung, sie anzupaddeln oder eben nicht – Die Auswahl einer Welle fällt in den Bereich der Lageorientierung.
Du paddelst deine Welle an und bekommst sie nicht. Danach ist es wichtig, dir kurz zu überlegen, wo dein Fehler lag und wie du ihn beim nächsten Mal vermeiden kannst – Auch das ist Lageorientierung.
Wenn du merkst, dass du in diesen Situationen überstürzt und kopflos handelst, können dir die folgenden Methoden helfen wieder in die Lageorientierung zu wechseln:
- Atementspannung: Atme doppelt so lang aus, wie ein
- Zentrieren
- Bewusstes Überlegen im Selbstgespräch: Halte inne und frage dich „Was mach ich hier eigentlich?“
Surf Mentaltraining – Handlungsorientierung beim Surfen
Bei der Handlungsorientierung geht es darum, aktiv zu werden, Fehler abzuhaken und zum nächsten Versuch überzugehen. Hier sind schnelle Reaktionen gefragt, keine langen Überlegungen. Auch hier wieder ein paar Beispiele, um das zu verdeutlichen:
Wenn du dich dann entschlossen hast, eine Welle anzupaddeln, muss du: Surfboard drehen, Position korrigieren, paddeln, die Welle im Blick behalten usw. viel Zeit zum Nachdenken hast du hier nicht – ganz klar Handlungsorientierung.
Der Take Off ist ein Paradebeispiel für wenn du erst überlegst, wo du deinen Fuß am besten auf dem Surfboard platzierst und ob es nicht besser wäre doch ein paar Zentimeter näher am Peak zu starten, ist die Welle schon längst weg – und zwar ohne dich. Auch hier bist du im Bereich Handlungsorientierung.
Wenn schnelles Handeln gefragt ist und du merkst, dass du zu viel grübelst, versuche es mit folgenden Methoden:
- Gedankenstopp: Sage laut zu dir selbst: „Stopp!“ und stell dir dabei ein Stoppschild vor
- Faust ballen: In Stresssituationen agiert die rechte Gehirnhälfte einfach schneller und macht weniger Fehler. Diese Hälfte aktivierst du, wenn du linke Hand für ein paar Sekunden zur Faust ballst. (Linkshänder nehmen die rechte Faust)
- Motivation: Lass dich von deinen Surfbuddies anfeuern
Wie hilft mir die Surf Mentaltechnik Handlungs- und Lageorientierung, besser zu surfen?
Ganz einfach, in dem du dir bewusst machst, in welchen Situationen, welche Denkgeschwindigkeiten gefragt sind, wann du umschalten musst und das dann übst. Das kannst du bereits an Land machen. Such dir einen Ablauf beim Surfen aus. Gliedere ihn in Abschnitte und überlege dir, wann du die Handlungs- und wann du die Lageorientierung brauchst und wie du zwischen ihnen umschaltest. Das könnte zum Beispiel so aussehen:
Übe diesen Ablauf regelmäßig mental und dann auf dem Wasser. Du wirst erstaunt sein, wie leicht es dir fällt, dich zu konzentrieren.
Besser surfen durch Surfmentaltraining
Egal, ob Handlung oder Lage: Es ist wichtig, dass du deine Denkgeschwindigkeit an die jeweilige Situation anpasst, sonst passieren schnell Fehler. Nutze die Lage- und Handlungsorientierung, um deine Konzentration bewusst zu lenken und sie optimal beim Surfen einzusetzen. Gelingt es dir das, nützt dir diese Surfmentaltechnik garantiert, um dein Surfen zu verbessern.