Der erste Tag Surfen nach einer langen Pause kann ein Wechselbad der Gefühle sein. Einerseits bist du wahrscheinlich total euphorisch – endlich (wieder) surfen, auf das Wasser, in die Wellen. Was gibt es schöneres?
Andererseits kann sich auch schnell Ernüchterung einstellen. Zum Beispiel, wenn deine sich deine Muskeln bereits nach zwei, drei Paddelzügen bemerkbar machen und beginnen zu schmerzen. Oder wenn du merkst, wie sehr dich die lange Pause zurück geworfen hat. Und selbst die einfachsten Aktionen, die du im letzten Surfurlaub noch meisterlich gerockt hast, einfach nicht mehr klappen wollen.
Sein wir ehrlich, dem Ego gefällt es nicht, wenn du erstmal zurück in die Weißwasserwellen musst, oder? Enttäuschung, Frust und Unzufriedenheit machen sich breit. Weil dafür ist die Urlaubszeit dafür zu schade ist, gibt es hier ein paar Tipps, um nach einer langen Surfpause wieder gut reinzukommen.
Surfen nach einer langen Pause Tipp 1
Schraub deine Erwartungen runter – zumindest am ersten Tag
Der erste Tag ist zur Eingewöhnung und nicht um surferische Höchstleistungen zu vollbringen. Erlaube dir einen Tag, um anzukommen, dich wieder an das Surfen zu gewöhnen. Freu dich über jede Welle, die du bekommst und sei nicht enttäuscht, weil sie vielleicht zu klein ist oder du sie nicht lang genug abreiten konntest. Versuche nicht darüber nachzudenken, um wie viel besser du beim letzten Mal warst. Nimm dir die Zeit um rein zukommen und freu dich auch über kleine Glücksmomente und Erfolge!
Surfen nach einer langen Pause Tipp 2
Solltest du ohne eigenes Equipment reisen: Leih dir gutes Material
Die Boards in den Surfschulen werden stark beansprucht. Es kommt hin und wieder vor, dass die vorhandenen Leihboards ihre besten Tage schon hinter sich haben*. Manche sind bereits mit Wasser vollgesaugt oder älter und sauschwer, wie zum Beispiel Hardboards aus Poly-Ethylen. Je nach Ausstattung des Verleihers kann es vorkommen, dass es kein Surfbrett mit deinen bevorzugten Maßen gibt oder das eben genau das bereits an jemand anderen verliehen wurde.
Hab keine Scheu, dir die Rosinen raus zu picken und auch nicht davor, das Board zu tauschen, wenn du mit deinem Equipment nicht gut zurecht kommst. Zur Not auch zwei Mal.
Wenn es möglich ist, reise mit deinem eigenen Board. Das kennst du schon und du musst dich nicht erst eingewöhnen.
Surfen nach einer langen Pause Tipp 3
Frage nach Hilfe
Der Beruf des Surflehrers ist ein Knochenjob. Erschwerend kommt hinzu, das manche Surfschulen (bei weitem nicht alle) eine Art Massenabfertigung vollziehen*. Mit sechs Schülern plus pro Surfguide ist es schwer, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Ich habe auch schon erlebt, dass Guides den Job nur ausüben, um selber zu surfen und merklich keine Lust auf das Unterrichten haben.
Nichts desto trotz, damit du möglichst viel aus deinen Surfstunden herausholen kannst, solltest du deinen Surfguide ansprechen. Wenn es etwas Spezielles gibt, woran du arbeiten möchtest oder du ein bestimmtest Ziel erreichen möchtest, bitte ihn darum, dich dabei zu unterstützen und dir Tipps zu geben. Das hat auch den Effekt, dass er (oder sie) dich auf dem Schirm hat und dir Feedback geben kann.
Tipp: Gönne dir einen privaten Surfguide, nichts bringt dich schneller und weiter nach vorne!
Surfen nach einer langen Pause Tipp 4
Lerne aus deinen Fehlern
Viele Surfschulen bieten auch Videoanalysen an. Das ist ein sehr gutes Instrument, um dich zu verbessern. Du siehst hier von außen, woran es lag, dass du diese oder jene Welle nicht bekommen hast oder warum du direkt nach dem Take Off wieder vom Board gefallen bist. Auch aus den Fehlern deiner Mitsurfer darfst und kannst du viel lernen.
Surfen nach einer langen Pause Tipp 5
Sei geduldig mit dir und lass dich nicht entmutigen
Auch wenn Surfen von außen immer so leicht aussieht, es steckt oft jahrelange Erfahrung und hartes Training dahinter! Beginnst du gerade erst zu surfen, stellen sich schnell erste Erfolge ein. Das erste mal auf dem Board stehen, die erste grüne Welle, doch nach den anfänglichen Erfolgserlebnissen folgt meist ein Plateau. Lass dich nicht davon frustrieren. Behalte den Spaß an der Sache und bleib dran.
Surfen nach einer langen Pause
Wenn du nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder Surfen kannst, braucht es eigentlich keine Tipps. Wenn du aber merkst, dass du in der ersten Session nach der langen Pause etwas zu kritisch bist, denk an unsere fünf Tipps. Nutze die erste Session zur Eingewöhnung und, vor allem, genieße es, wieder im Wasser zu sein. Nimm gutes Material mit, frag nach Hilfe, Tipps und Unterstützung. Wenn Videoanalysen angeboten werden, nutze auf jeden Fall die Chance, aus deinen Fehlern zu lernen und gibt nicht auf.
Was sind deine besten Tipps, um nach einer langen Surfpause gut wieder rein zu kommen? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.
*Es ist mir noch mal wichtig zu betonen, dass es auch sehr viele positive Beispiele gibt, wie z.B. die Aloha Surf Academy auf Fuerteventura. Allerdings gibt es auch einige schwarze Schafe in der Branche. Glaub mir, ich habe schon so einiges erlebt.
Fit surft es sich am Besten – auch nach einer langen Pause
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